Glossar und Abkürzungen
6-3-5 Methode
Mit der 6-3-5 Methode sammelt man strukturiert Ideen. Bei dieser Brainwriting-Gruppenmethode generieren bis zu 6 Personen in 5 Runden jeweils 3 Ideen in einer Matrix auf Papier.
AA
Arbeitsauftrag, Arbeitspaket-Auftrag
AG
Auftraggeber, Projekt Auftraggeber
agil
Aus dem Duden: „sich schnell und leicht bewegen“.
Agil sein, ist heute eine Anforderung an jede Projektleitung, auch im klassischen Wasserfall-Projekt. Es ist der Mindset, mit dem ein Projekt abgewickelt wird.
Agile Onion
Die „agile onion“ ist eine zwiebelförmige Darstellung im Zentrum mit den Praktiken und Methoden, nach Aussen mit den Schalen der Prinzipien, Werten und dem Mindset. Das Zentrum ist „doing agile“, ist sichtbar und wenig einflussreich. Gegen Aussen ist „being agile“, wenig greifbar dafür sehr einflussreich.
Agilität
Agilität ist die Fähigkeit, Veränderungen zu schaffen und darauf zu reagieren. Es ist ein Weg, mit einem unsicheren und turbulenten Umfeld umzugehen und letztendlich erfolgreich zu sein.
AKV
Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten Matrix, siehe auch RACI
AN
Auftragnehmer
Analogie-Schätzmethode
Greife auf Erfahrungen zurück und nutze diese für eine neue Schätzung. Diese Methode eignet sich besonders bei Projekten mit ähnlichem Inhalt und ähnlicher Komplexität und Projektgrösse. Insbesondere Lessons Learned aus diesen Projekten sollten berücksichtigt werden. Darum ist es wichtig, dass die Projektpläne nachgeführt werden mit den Ist-Aufwänden, um dieses organisationale Lernen zu ermöglichen.
AO
Asset Owner, Anlagen Besitzer
AP
Arbeitspaket
Arbeitpaket
Ein Arbeitspaket (AP) beschreibt eine zu erbringende, abgeschlossene Leistung mit einem oder mehreren Lieferobjekten innerhalb eines Projekts, die von einer einzelnen Person oder organisatorischen Einheit bis zu einem festgelegten Termin mit vereinbartem Aufwand eigenverantwortlich geliefert werden kann. Ein Arbeitspaket kann eine interne Struktur aufweisen, deren Elemente aber aus Sicht der Projektleitung nicht einzeln betrachtet werden müssen, sondern als „Paket“ gehandhabt werden.
Arbeitsauftrag
Der Arbeitsauftrag (AA) ist die Beauftragung einer Person oder einer organisatorischen Einheit mit einem Arbeitspaket.
Synonym: Arbeitspaket Auftrag
AS, ASi
Arbeitssicherheit
Aufgaben
Eine Aufgabe ist eine wiederkehrende Bearbeitung und Betreuung fachspezifischer Systeme, Produkte, Themen und Dienstleistungen. Die Bearbeitung von Aufgaben erfordert in der Regel keine besonderen Aufträge.
Auftrag
Als Abgrenzung zum Projekt mit dem Projektauftrag versteht man unter einem Auftrag die Aufforderung eine bestimmt einmalige (oder wiederkehrende) Handlung vorzunemen. Im Gegensatz zu einem Projekt fehlen in der regel einzelne oder gleich mehrere Elemente und Rahmenbedingungen, welche ein Projekt charakterisieren.
Auftragnehmer
Auftragnehmer für ein Projekt; Leitung der Organisationseinheit, welche die PL stellt.
BAFO
Best And Final Offer; Begriff aus dem Beschaffungswesen
BANI
BANI steht für brüchig, ängstlich, nicht-linear und sogar unbegreiflich (brittle, anxious, non-linear, incomprehensible). Das Akronym versteht sich als Steigerungsform von der VUKA Welt. Es beschreibt die Herausforderungen für Unternehmen in der heutigen Geschäftswelt. siehe auch VUKA
BC
Business Case
Benchmark
Daten, die die Leistung von Werbekampagnen, Produkten oder Dienstleistungen etc. im Vergleich zur Konkurrenz oder zum Branchendurchschnitt messen.
BO
Business Owner
Bottom-Up-Schätzmethode
Zerlege das zu schätzende Element (das Arbeitspaket, das Teilprojekt, das Lieferobjekt) in einzelne, kleinere Teile, schätze für diese den Aufwand und summiere diese auf.
Chance
Günstige Gelegenheit, etwas Bestimmtes zu erreichen oder Aussicht auf Erfolg.
Im Projektmanagement ein Teil des Chancen- und Riskmanagements.
Chancen Map
Auch Chancen-Matrix genannt. In der Chancen Map werden die Chancen grafisch dargestellt.
Auf der x-Achse wird das Chancenpotential und auf der y-Achse die Eintretenswahrscheinlichkeit dargestellt.
Chancenmanagement
Das Chancenmanagement ergänzt das Risikomanagement und legt den Fokus auf die Erreichung von zusätzlichen Gewinnen im Projekt. Chancen sollen frühzeitig erkannt und wenn möglich realisiert werden.
CR
Change Request
siehe Projektänderung
DKW
Dotierkraftwerk
DMS
Dokumenten Management System
EL, EiL
Eigenleistung; siehe auch ILV, Kostenart
Entwicklungsteam
Das Entwicklungsteam im agilen Projektsetting besteht aus Fachleuten, die am Ende jedes Sprints ein fertiges [„Done“] Inkrement abliefern, das potenziell lieferbar ist.
Erfolgsfaktoren
Die Erfolgsfaktoren in Projekten sind immer wieder dieselben. Eine Auswahl dieser Faktoren sind:
– Klar umrissener Projektauftrag
– konsequente Verfolgung der Projektziele d.h. Zwischenergebnisse erreichen
– Konsequente Projektleitung
– Eine wirkungsvolle Projektorganisation und exzellentes Teamwork im Projektteam
– Der Wille und die Fähigkeit notwendige Veränderungsprozesse voranzubringen
– Der Projektnutzen und -impact stehen im Vordergrund.
Die Erfolgsfaktoren können von der PL meinstens direkt beeinflusst werden.
ERP
Enterprise Resource Planning System resp. Software
Expertenschätzung
Frage bei Experten nach, wie hoch sie den Aufwand für ein Arbeitspaket schätzen. Es könnten auch mehrere Experten gefragt werden und die Abschätzungen gemittelt werden (Delphi Methode). Diese Methode kann mit einer Schätzklausur oder einem Planning Poker mit dem Projektteam kombiniert respektive ergänzt werden.
FA
Fachausschuss; siehe Sounding Board
FE
Fachexpertin
Fkt
Funktion
FL
Fremdleistung; Kostenart
FM
Fachmeeting; Ist ein Expertenmeeting im Rahmen des Projekts zu einem bestimmten Thema.
Gantt-Plan
Gantt-Diagramm, Gantt-Plan; siehe auch Ablaufplan, Balkenplan
Von Lawrence Gantt um 1900 entwickeltes System zur Kontrolle von Arbeitsleistung. Stellt den Ablaufplan eines Projekts mit Hilfe von Balken oder rechteckigen Boxen über einer Zeitachse dar. Ein Balken stellt üblicherweise ein Arbeitspaket dar. Mehrere Balken werden in Sammelelementen zusammengefasst.
Im Gantt-Plan werden die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Balken dargestellt. Darum kann der Gantt-Plan in einer Baumstruktur aufgelistet werden.
GB
Geschäftsbereich
GL
Geschäftsleitung
Governance
Die (Projekt-) Governance ist eine wichtige Schlüsselfunktion, die beim Management von Projekten, Programmen und Portfolios zu berücksichtigen ist. Die DIN ISO 21500 definiert Governance allgemein als einen „Rahmen, von dem eine Organisation geleitet und gelenkt wird.“
Dazu gehören unter anderem folgende Elemente und Themen:
– Projekt-Größe, -Komplexität und -Risiken
– Compliance Regelungen
– Zuständigkeiten und Befugnisse (RACI oder AKV)
– Wichtige Leistungsindikatoren (KPIs)
– Organisationskultur
– Projektorganisation und Organe
GU
Generalunternehmer
HW
Hardware
Hybride Projektmethodik
Die hybride Projektmethodik nutzt die Stärken der klassischen und der agilen Projektmethode und kompensiert deren Schwächen.
Dabei gibt es eine 1:n Beziehung zwischen einem klassisch geplanten Vorgang in einem Gantt-Plan und den Arbeitspaketen resp. User Stories in der agilen Abwicklung im Backlog und Kanban-Board.
Mit der klassischen Planung wird die übergeordnete Roadmap oder Ablauf langfristig geplant. Mit einer agilen Planung wird operativ mittels Sprints der Projektinhalt abgewickelt.
Hybrides Projektmanagement
Eine feste Definition für hybrides Projektmanagement gibt es nicht. Vielmehr beschreibt es die Kombination verschiedener Projektmanagementmethoden. An dieser Stelle definieren wir hybrides Projektmanagement als die Kombination von klassischem und agilem Projektmanagement. Es sollen die jeweiligen Stärken genutzt und die jeweiligen Schwächen kompensiert werden.
ICB
Individual Competence Baseline fürs PM nach IPMA
ILV
Interne Leistungsverrechnung
IPMA
International Project Management Association, siehe https://ipma.world
Klassische Projektmethodik
Beim klassischen Projektmanagement wird davon ausgegangen, dass schon zu Projektbeginn ein definierter Endzustand bzw. ein Projektergebnis beschrieben und weitestgehend vorab geplant wird. Der sogenannte Lieferumfang gilt als fixiert. Es gibt Vorgaben, wie was erreicht werden soll, Ressourcen werden klar zugeteilt, Kosten und Termine schon im Voraus abgeschätzt. Im Gegensatz zur agilen Projektmethodik sind Kosten und Termine flexibel. In Realität sind die Kosten vielfach ebenfalls (vertraglich) fixiert. Damit bliebt nur noch eine Dimension – die Termine – welche die Projektleitung flexibel gestalten kann. Darum sind viele Projekte mit zeitlichem Verzug unterwegs.
Die klassische Projektmethodik wird auch „Wasserfall Methode“ genannt. Es ist nach wie vor die häufigste Projektmethodik.
KM
Kundenmeeting
Kostenplanung
Die Kostenplanung wird üblicherweise Bottom-Up ermittelt. Einzig mit dem Design-to-Cost Ansatz erfolgt die Kostenplanung Top-Down.
Kreativitätstechniken
Kreativitätstechniken werden im Projektmanagement für die Lösungsfindung eingesetzt. Solche Techniken gibt es viele. Eine gute Sammlung findet sich auf Wikipedia: Kreativitätstechniken – Wikipedia
KTM
Kernteammeeting
KuBa
Kundenbausitzung; Projektmeeting zwischen Kunde und Lieferant
L
Leitung, Leiter*in eines Teams
LA
Lenkungsausschuss; siehe auch STA
LCC
Life Cycle Costs; Betriebs- und Ausmusterungskosten einer Anlage, Investitionsguts, Asstes, Infrastruktur, Fahrzeug etc.
Lenkungsausschuss
siehe Steuerungsausschuss
Lessons Learned
Lessons Learned ist die schriftliche Aufzeichnung und das systematische Sammeln, Bewerten und Verdichten von Erfahrungen, Entwicklungen, Hinweisen, Fehlern und Risiken aus Projekten.
Lieferobjekt
Lieferobjekte (LO) sind die einzelnen, messbaren Ergebnisse eines Projekts. Die Summe der Lieferobjekte definiert wiederum den Leistungsumfang oder Scope eines Projekts. Die LO sind physische oder immaterielle Objekte. Dazu gehören Produkte, Leistungen, Pläne, Software, Dokumente aller Art etc.
LO
Lieferobjekt; die Summe der Lieferobjekte definiert den Lieferumfang eines Projekts
LU
Lieferumfang; Summe aller Lieferobjekte in einem Projekt
MA
Mitarbeitende
Mitigationsplan
Risk Mitigation ist der englische Begriff für Risikovorsorge.
Der Mitigationsplan ist Teil des Risikomanagements und listet alle Massnahmen auf, um den Risiken im Projekt zu begegnen.
MPS
Methoden, Prozesse, Systeme
MS
Meilenstein
Mt
Monat
OGR
Organisationsreglement
Organ
Mit den (Projekt-) Organen sind die verschiedenen Gefässe (Sitzungen, Workshops, Videokonferenzen, Chats, StandUp Meeting, etc.) gemeint, mit deren Hilfe die Projektmitarbeitenden sich in der Gruppe regelmässig treffen und zusammen kommunizieren, um das Projekt weiter zu bringen.
PA
Projektauftrag
PAS
Projektausschuss; Das oberste gemeinsame Projekt Steuerungsorgan mit allen am Projekt beteiligten Unternehmen.
PC
Projekt Canvas; siehe auch Projektauftrag.
Der Projekt Canvas ist ein One-Pager für einen schlanken Projektauftrag z.B. für Kleinprojekte.
PDCA
Ablauf des Deming Kreises: Plan – Do – Check – Act
PE
Projekt Ende
PF
Projekt Fibel Synonym: Projekthandbuch
PFi
Projekt-Fibel; Projekthandbuch im „Fibel“ Format von PM-Bee™ für die Kunden.
Ph
Projekt Phase
PHB
Projekthandbuch; siehe auch PMS oder Projekt Framework.
Nach DIN 69901-5 ist ein PHB eine «Zusammenstellung von Regelungen, die innerhalb einer Organisation generell für die Planung und Durchführung von Projekten gelten.»
PI – Projektidee
Ist eine Projektskizze vom AG, bevor der Projektauftrag erstellt wird. Dazu gehören die Ziele, Nutzen, Benefit oder Outcome auf hoher Flughöhe sowie die bereits bekannten Rahmenbedingungen. Die Idee ist schriftlich festgehalten und nützt z.B. um die Strategiekonformität des Projekts abzukären. Die Projektidee wird auch genutzt, um das Projekt ins Projektportfoliomanagement aufzunehmen.
PL
Projektleitung
PM
Projektmanagement;
in manchen Kontexten auch als Projekt Manager oder als Produkt Manager verwendet
PMO
Projekt Management Office
PMS
Projekt Management System;
siehe auch Projekthandbuch
PO
Projekt Office oder Projektbüro im klassischen Projektsetting.
Oder Product Owner im agilen Projektsetting.
PP
Projektportfolio
PPM
Projekt Portfolio Management
Synonym: Multiprojektmanagement
Prj
Projekt
Product Owner
Der Product Owner (PO) stellt im agilen Projektsetting die Schnittstelle zwischen dem Projektteam und dem Kunden sicher. Der PO ist für die Maximierung des Produktwerts und die Pflege des Product Backlogs verantwortlich.
Produktqualität
Eine gute Produktqualität erfüllt alle Anforderungen an ein Objekt. Es ist ein Gütezeichen für alle Eigenschaften dieses Objekts.
Projekt Assistenz
siehe Projekt Office
Projekt Büro
siehe Projekt Office
Projekt Canvas
Ein Projekt Canvas (PC) kann als Projektidee für ein Grossprojekt oder für ein Kleinprojekt als Projektauftrag genutzt werden. Der PC umfasst normalerweise eine Seite.
Projekt Management Office
Das Projekt Management Office (PMO) ist eine permanente Organisationseinheit oder Stelle welche die Standards für das Projektmanagement innerhalb der Organisation definiert und pflegt.
Projekt Management System
Das Projekt Management System (PMS) ist häufig etwas umfangreicher verfasst als ein Projekthandbuch (PHB) und ist ins gesamte Management System einer Unternehmung eingebettet. Es umfasst beispielsweise auch die unterstützenden und begleitenden Methoden, Prozesse & Systeme (MPS) des Projektmanagements.
Projekt Office
Projekt Office (PO) oder auch Projekt Assistenz, Projektbüro. Das PO ist die für ein spezifisches Projekt zuständige Organisationseinheit resp. Person, welche die Projektleitung bei allen administrativen Aufgaben unterstützt.
Projektabbruch
Werden die Projektziele zum Projektende nicht erreicht, spricht man von einem Projektabbruch.
Projektabschluss
Der Projektabschluss ist die letzte Projektphase in einem Projekt sofern die Projektziele erreicht sind. Werden die Projektziele nicht erreicht, spricht man von einem Projektabbruch.
Projektänderung
Auch Change Request (CR) genannt.
Unter einer Projektänderung oder einem CR versteht man jede Anforderung von ausserhalb des Projekts an das Projekt, welche einen Einfluss auf die Projektplanung hat.
Projektarten
Die Projektarten dienen als Klassifikationsmerkmal für ein Projekt. Es klassifiziert die Art eines Projekts. z.B. Organisationsprojekt, IT-Projekt, Technik-Projekt, Technologieprojekt, Produkt- und Dienstleistungsentwicklungsprojekt, Forschungsprojekt, Entwicklungsprojekt, Bauprojekt, Investitionsprojekt, Kundenprojekt, etc. Die Projektarten sind von Firma zu Firma unterschiedlich definiert.
Projektauftrag
Ein Projektauftrag ist ein Auftrag zur Durchführung eines Projektes (oder einer Phase), wobei er mindestens folgende Punkte enthält: Ausganglage, Zielsetzungen und erwarteter Nutzen (BC), mögliche Lösungsansätze, zu liefernde Ergebnisse, Randbedingungen, Hinweise zur Projektplanung inkl. Stakeholder und Projektrisiken, Verantwortlichkeiten, geplante Ressourcen, übereinstimmende Willensbekundung des Auftraggebers und der Projektverantwortlichen (Auftragnehmer und Projektleitung).
Projekteigenschaften
Die Projekteigenschaften dienen dazu ein Projekt zu klassifizieren. Typische Eigenschaften sind: EL, FL, Projektbudget, Dauer, Zeitdruck, Komplexität, Innovationsgrad, Wirkung nach Aussen, Wirtschaftliche Bedeutung, Strategische Bedeutung, Unternehmensrisiko, Erfahrungen, Kompetenz des PT, Technologie, Koordinationsaufwand, Ressourcen, ungeklärte Themen, Sicherheit etc.
Projekterfolg
Das Thema Projektmanagement wird oft aus rein methodischer Sicht behandelt. Die Praxis zeigt: Akzeptanzgewinnung und Fragen der Zusammenarbeit sind für den Projekterfolg meist wichtiger als die »beste« Lösung oder ein »korrektes« Vorgehen!
Darum der Vorschlag einer Formel für den Projekterfolg:
Projekterfolg = Projektqualität x Akzeptanz
Projektgrösse
Die Projektgrösse ist ein Klassifizierungsmerkmal für ein Projekt. Die Projektgrösse fasst verschiedene Projekteigenschaften zusammen zu einer Kennzahl. Typische Kennzahlen sind z.B. A, B, C, D-Projekte, oder Gross-, Mittel-, Standard-, Kleinprojekte etc.
Projekthandbuch
Nach DIN 69901-5 ist ein Projekthandbuch eine Zusammenstellung von Regelungen, die innerhalb einer Organisation generell für die Planung und Durchführung von Projekten gelten.
siehe auch: Projektmanagementhandbuch, Projekt Management System
Projektidee
Ist eine Projektskizze vom AG, bevor der Projektauftrag erstellt wird. Dazu gehören die Ziele, Nutzen, Benefit oder Outcome auf hoher Flughöhe sowie die bereits bekannten Rahmenbedingungen.Die Idee ist schriftlich festgehalten und nützt z.B. um die Strategiekonformität des Projekts abzukären. Die Projektidee wird auch genutzt, um das Projekt ins Projektportfoliomanagement aufzunehmen.
Projektmanagement
Nach DIN 69901-5:2009-01 ist Projektmanagement wie folgt definiert: Unter Projektmanagement versteht man die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Initiierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten.
Projektportfoliomanagment
Im Projektportfoliomanagement (PPM) werden alle eigenständigen Projekte und Programme einer Führungseinheit koordiniert. Dazu gehören alle Aufgaben, die für das Priorisieren, das Koordinieren, das Kontrollieren und das Unterstützen der anstehenden und laufenden Projekte aus Projektportfoliosicht notwendig sind. Diese Aufgaben können je nach PPM sehr unterschiedlich aussehen. Im wesentlichen kümmert sich das PPM darum einzelne Projekte auf die Strategiekonformitiät und Wirtschaftlichkeit zu prüfen sowie das Ressourcenmanagement sicherzustellen.
Synonym: Multiprojektmanagement
Projektqualität
Gute Projektqualität erfüllt die Vorgaben bezüglich Kosten, Terminen und Lieferobjekten unter Berücksichtigung der Projekt-Rahmenbedingungen.
Projektqualität = Erfüllung der Kosten-, Termin- und Lieferobjektvorgaben
Projektskizze
siehe Projektidee
Projektstrukturplan
Mit dem Projektstrukturplan (PSP) wird das Projekt geteilt, gegliedert und hierarchisch strukturiert. Damit wird das komplexe Vorhaben in kleinere, beherrschbare Arbeitspakete zerlegt. Der PSP wird meistens in einem Baumdiagramm visualisiert. Die kleinste „Einheit“ des PSP ist das Arbeitspaket (AP). Einzelne Tätigkeiten werden nicht aufgenommen. Ausserdem werden die AP eindeutig nummeriert und gekennzeichnet. Die Strukturierung erfolgt phasen-, objekt- oder funktionsorientiert. Es wird oftmals ein gemischter Ansatz gewählt. Der PSP entspricht in einem agilen Projektsetting dem Backlog. Der PSP ist ebenfalls in der hybriden Projektmethodik das zentrale Planungselement.
PS
Projekt Start
PSB
Projektstandbericht
PSi
Projektsitzung
PSP
Projekt Struktur Plan
PT
Projektteam
PTM
Projektteammeeting
RACI
Responsible, Accountable, Consulted, Informed Matrix; äquivalent zur AKV Matrix
Refinement
(Product) Backlog Refinement (Verfeinerung)
Das Refinement ist in Scrum der kontinuierliche Prozess, in dem die Einträge des Product Backlogs ausgearbeitet, weiter detailliert und beschrieben werden. Dadurch werden die Einträge (User Story, Anforderung, Arbeitspaket) für die Umsetzung in einem Sprint bereit gestellt.
Ressource
Eine Ressource bezeichnet im Projektmanagement ein für die Durchführung eines Arbeitspakets notwendiges Einsatzmittel. Dabei ist die Ressource ein Oberbegriff, der sowohl für Personal (einzelne Mitarbeitende, Teams, juristische Personen) als auch für Sachmittel (z.B. Maschinen, Einrichtungen, Infrastruktur, Energie, Verbrauchsgüter etc.) und Finanzmittel (z.B. Eigenkapital, Fremdkapital, Erträge, etc.) verwendet wird.
Ressourcenmanagement
siehe Ressourcenplanung
Ressourcenplanung
Die Ressourcenplanung ist die zeitliche und räumliche Disposition von Arbeitskräften und Arbeitsmitteln sowie der Hilfsmittel, welche für die Projektarbeit benötigten werden. Oftmals wird auch nur die Einsatzplanung von Mitarbeitern für die Projektarbeit unter Ressourcenmanagement verstanden.
Siehe ebenfalls Ressourcenmanagement, Einsatzmittelmanagement
Retrospektive
Retrospektive heisst „rückblickend“
Die Sprint Retrospektive dient zur Überprüfung und Verbesserung der Arbeitsweise im Team. Am Ende jedes Sprints findet die Retrospektive (kurz Retro) statt.
Die Teammitglieder schauen also gemeinsam zurück und bewerten, was gut und was schlecht gelaufen ist. Sie analysieren, warum Dinge gut liefen oder von Erwartungen abwichen, um so Maßnahmen zur Verbesserung zu formulieren und anzugehen.
Folgende Klassifizierung in der Retro hat sich bewährt: Mehr davon. Weniger davon. Stopp. Neu ab sofort. Weiter davon.
Review
Ein Review ist ein regulierter, dokumentierter Prozess für das Prüfen von Projektresultaten.
Ein Review-Team prüft und kommentiert ein vorliegendes Lieferobjekt. Meistens ist dieses Lieferobjekt ein schriftliches Dokument z.B. Pläne, Grafiken, Entwürfe etc.
Risiko
Ein Risiko ist ein mögliches zukünftiges Ereignis, welches hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet ist. Bei seinem Eintreten würde es eine Abweichung der Ist-Planung vom Projekt bewirken.
Ein Risiko kann nicht mit der Projektplanung vermieden werden und es gehört auch nicht in den Notfallplan einer Unternehmung.
Synonym: Projektrisiko
Risiko Map
Mit der Risiko Map werden die Resultate der Risiko Analyse und vom Mitigationsplan grafisch in einer Matrix dargestellt. Dabei ist die X-Achse die Tragweite und die Y-Achse die Eintretenswahrscheinlichkeit eines Risikos. Es können für ein Risiko drei Stati dargestellt werden: Der Startpunkt des Risikos zum Zeitpunkt der Identifikation. Der aktuelle Stand nach Umsetzung eines Teils der Mitigationsmassnahmen. Und Prognose oder Endpunkt nach der vollständigen Umsetzung aller Mitigationsmassnahmen. Die Grafik kann mit einem beliebigen Zeichnungsprogramm erfolgen. Persönlich setze ich Excel ein.
Risikomanagement
Das Risikomanagement umfasst alle Tätigkeiten in Zusammenhang mit den Projektrisiken. Das Risikomanagement basiert in Projekten oftmals in Anlehnung an Pfetzing und Rhode: Senkung der Eintretenswahrscheinlichkeit oder Senkung der Tragweite eines Risikos. Vermeidbare Risiken werden mit der Projektplanung abgefangen. Unvorsehbare Risiken gehören in einen Notfallplan des Unternehmens. Das Risikomanagement umfasst die Risiko Analyse, die Risiko Map, den Mitigationsplan und dessen Umsetzung.
SB
Sounding Board
Schätzmethoden
Schätzmethoden sind zentral im Projektmanaement. Mit Schätzmethoden wird die Planung gemacht. Für die einzelnen Arbeitspakete (AP) oder auch für Sprints wird der Aufwand geschätzt. Dabei stehen verschiedene Schätzmethoden im Einsatz: die Expertenschätzung, die Analogiemethode, der Bottom-Up Ansatz oder der Top-Down Ansatz.
Scrum Master
Der Scrum Master ist verantwortlich für die Förderung und Unterstützung von Scrum gemäß dem Scrum Guide, indem er hilft, die Scrum Theorie, Praktiken, Regeln und Werte zu verstehen. Er dient den Product Ownern, dem Entwicklungsteam und der Organisation.
Servant Leadership
Dienende Führung
Servant Leadership beschreibt das Wirken von Führenden als Dienst am Geführten, mithin als dienendes Führen im Gegensatz zum beherrschenden Führen.
SESUAG
SEUSAG ist eine Abkürzung für die Bestandteile des Systemdenkens: Systemgrenzen bestimmen, Einflussgrößen ermitteln, Unter- und Teilsysteme abgrenzen, Schnittstellen zwischen Unter- und Teilsystemen zu relevanten Umsystemen ermitteln, Analysieren und Gemeinsamkeiten in den abgegrenzten Unter- und Teilsystemen ermitteln
SIA
Schweizer Ingenieur- und Architektenverein
SIMAP
Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen in der Schweiz. simap.ch ist das offizielle Publikationsorgan für öffentliche Beschaffungspublikationen der Schweiz. Sie wird von einem gemeinsam von der Schweizerischen Eidgenossenschaft und den Schweizer Kantonen gegründeten Verein online herausgegeben.
SMART
Formel für die Formulierung von Zielen: Spezifisch (Specific), Messbar (Measurable), Erreichbar (Achievable), Relevant (Relevant) und Zeitgebunden (Time-bound)
Sounding Board
Sounding Board (SB) oder Fachausschuss (FA);
Das SB unterstützt die PL bei einem fachlichen Thema im Auftrag des Steuerungs- oder Lenkungsausschusses.
Sprint
Der Sprint ist das zentrale Element von Scrum oder agilen Projektmethodik. Der Sprint ist der wertschöpfende Ablauf während dem das Entwicklungsteam die Anforderungen aus dem Sprint Backlog, in Inkrement realisieren. Ein Inkrement ist ein fertiges [done], verwendbares und potenziell auslieferbares Produktinkrement. Der Sprint dauert üblicherweise zwischen einer und vier Wochen. Die Dauer des Sprints bleibt fix.
Sprint Planung
Mit der Sprint Planung startet jeder Sprint für das Projektteam. Das Projektteam entscheidet anlässlich der Sprint Planung, wie viele User Stories (Arbeitspakete oder Anforderungen) aus dem Backlog im aktuellen Sprint bearbeitet werden. Dies geschieht mit einer gemeinsamen Aufwandschätzung z.B. Planning Poker, unter Berücksichtigung der Team-Performance (Velocity). Die einzelnen User Stories werden auf die Teammitglieder aufgeteilt.
Sprint Review
Im Sprint Review prüft das Projektteam, allenfalls mit weiteren, vom Product Owner eingeladenen, Stakeholdern, am Ende eines Sprints den erzielten Fortschritt und erarbeitet die Grundlagen für die folgende Sprint Planung (Sprint Planning). Das Sprint Review besitzt einen informellen Charakter und dient nicht als Projektstatusbericht.
STA
Steuerungsausschuss als Gremium oder als Organ zu verstehen. Ist das Führungsorgan in einem Projekt. Die PL ist dem STA rechenschaftspflichtig. siehe auch LA
Stakeholder
Ein Stakeholder ist eine am Projekt beteiligte oder vom Projekt betroffene Person oder Gruppe.
Stakeholder Analyse
Im Rahmen der Stakeholder Analyse (auch Umfeldanalyse genannt) sind alle Beteiligten und Betroffenen eines Projekts zu identifizieren und zu beobachten, welche für den Projekterfolg relevant sind. Darum ist die Analyse der Stakeholder eine fortlaufende Tätigkeit über den gesamten Projektverlauf. Die Stakeholder Analyse ist in regelmässigen Abständen zu aktualisieren. Immer wenn neue Erkenntnisse vorliegen oder das Stakeholder Umfeld sich ändert, ist die Nachführung angezeigt.
Stakeholder Map
Mit der Stakeholder Map wird die Stakeholderanalyse grafisch visualisiert. Die Darstellung erfolgt in einer Matrix. Pro Stakeholder wird eine Bubble gezeichnet. Es können einfach folgende Dimensionen dargestellt werden: X-Achse = Macht, Y-Achse = Stake, Grösse Bubble = Beitrag zum Projekt, Farbe Bubble = Einstellung zum Projekt. Für diese Visualisierung kann einfach Excel genutzt werden.
Stakeholdermanagement
Das Stakeholdermanagement befasst sich mit allen Tätigkeiten rund um die Stakeholder. Es umfasst die Stakeholder Analyse und die daraus abgeleiteten Massnahmen. Es sind dies vor allem kommunikative Massnahmen.
SteCo
Steering Commitee
Steering Commitee
Steering Commitee (SteCo) als Gremium und als Organ „Steering Committee-Meeting“ zu verstehen. Gemeinsames, höchstes Projektsteuerungsgremium zwischen mehrerern Projektpartner-Firmen z.B. Kunde und Lieferant. Setzt sich üblicherweise aus den Mitgliedern der jeweiligen STA zusammen.
Stolpersteine
Die Stolpersteine und Probleme in Projekten sind häufig immer dieselben.
– Unklare Zielsetzung des Projekts durch den Auftraggeber
– Ungenügende Kommunikation und Stakeholdermanagement
– Ungeeignete Projektmethoden und -prozesse
– „Schnellschüsse“ als Problemintervention
– Konzentration auf Einzellösungen
– Überschätzter Projektinhalt
– schleichende Umfangausweitung
– Fehlende Abgrenzung
– Fehlendes Risikomanagement
– Angst und Arroganz
– Widerstand im Umfeld des Projekts
– Falsche Besetzung des Projektteams
– Mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte
– Ungenügende Bereitstellung von Ressourcen
Die Stolpersteine können meistens direkt von der PL beeinflusst werden.
StV
Stellvertretung
SW
Software
Swiss ICB 4.0
Aktueller Stand (Anfang 2024) der Schweizer ICB für die IPMA Zertifizierung
Systemanalyse
Bei der Systemanalyse geht es darum zu verstehen, um was es im Projekt geht und welches die Grenzen des Projekts sind (Projektabgrenzung). Ausserdem ist es der erste Schritt, ein komplexes System zu vereinfachen und von der Realität ein Modell zu entwerfen. Die Basis bildet die Systemtheorie (Systemdenken und Kybernetik). Ähnliche Methoden sind z.B. die Netmapping-Methode oder auch die SESUAG Methode Für die Systemanalyse kann ein beliebiges Zeichnungsprogramm verwendet werden.
TA
Teilaufgabe, Teilauftrag
TCO
Total Cost of Ownership, Anschaffungs – Betriebs- und Entsorgungskosten einer Anlage, Investitionsguts, Asstes, Infrastruktur, Fahrzeug etc.
Teilprojektauftrag
In Anlehnung an DIN 69901 versteht man unter einem Teilprojektauftrag (TPA) genau dasselbe, wie unter einem Projektauftrag, mit dem Unterschied, dass ausschliesslich ein Teilprojekt beauftragt wird. Der TPA wird im Unterschied zum PA auf jeden Fall durch die PL erstellt.
Terminplan
Bei der Terminplanung (TP) werden die Arbeitspakete zu einem realistischen Projektablauf zeitlich angeordnet. Das Projekt, Projektphasen, Arbeitspakete und Meilensteine erhalten Start- und Endtermine. Die zeitliche Anordnung ist abhängig von den Beziehungen zwischen den einzelnen Arbeitspaketen, deren Dauer, der Pufferzeiten, von der Verfügbarkeit der Ressourcen und von den Randbedingungen des Projekts. Die Terminplanung erfolgt deshalb meist zusammen mit der Ressourcenplanung.
Top-Down-Schätzmethode
Unterteile den Gesamtaufwand auf die einzelnen Arbeitspakete und prüfe, ob die Aufwände sinnvoll erscheinen.
TP
Teilprojekt
TPA
Teilprojektauftrag
TPL
Teilprojekt Leitung
Transformation
In Verbindung mit dem Projektmanagement gleichbedeutend mit „Change Management“ verstanden.
Ein Projekt verändert immer auch die Organisation. Unter Transformation versteht man den Prozess der Veränderung, vom aktuellen Zustand (IST) hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand in der nahen Zukunft. Eine Transformation repräsentiert einen fundamentalen und dauerhaften Wandel.
TU
Total Unternehmer
User Story
Eine User Story ist eine aus Anwendersicht umgangssprachlich und umsetzungsneutral formulierte Anforderung an eine Software, Dienstleistung oder Produkt.
Entspricht einer funktionalen Anforderung im klassischen Anforderungsmanagement.
Im Product Backlog entspricht die User Story einem Arbeitspaket im Projektstrukturplan.
UVP
Umweltverträglichkeitsprüfung
Velocity
Team Performance oder Team Leistung im agilen Projektsetting für einen Sprint.
VP
Vorprojekt Phase
VS
Vorstudien Phase
VUKA
VUKA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (Widersprüchlichkeit). Es beschreibt die Herausforderungen für Unternehmen in der heutigen Geschäftswelt.
siehe auch BANI
Wasserfall Modell
siehe klassische Projektmethodik
Wo
Woche
Die obigen Begriffserklärungen und Abkürzungen werden im Projekt Framework und der Projekt Fibel von PM-Bee™ genutzt.
Fehlt ein Begriff oder stellst du einen Fehler fest, bitte um eine kurze Nachricht an info@pm-bee.ch. Gerne ergänze ich das Glossar. Vielen herzlichen Dank!